Zahlen im Traum

Tauchen Zahlen im Traum auf, das kann beispielsweise akustisch, geschrieben, gemalt oder in einer dreidimensionalen Form sein, ist dies meist eine verschlüsselte Botschaft aus dem Unterbewusstsein. Bei solch einem Bild ist das gesamte Gefühlsbild miteinzubeziehen. Bei der akustischen Wahrnehmung stellt sich beispielsweise die Frage: Hat ein Hund gebellt, eine Glocke geschellt oder ein Vogel gesungen? Auch ist die Farbe der dargestellten Zahl(en) nicht unwesentlich. Das begleitende Gefühl hat meist inspirierenden Charakter für die Lösung dieses „Zahlenrätsels“. So wird der Träumer tief im Innern wissen, ob es ein geheimer Lottotipp ist, eine relevante Hausnummer oder ob es sich doch um eine verschlüsselte Botschaft handelt.

In der Folge werden kurz die Bedeutungen der Zahlen bis 13 angerissen:

0 ist die Ursuppe, in der alles vorhanden ist, das Chaos aus dem alles entstand. Selbst hat diese Zahl keinen Wert, doch darf sie auch nicht fehlen, denn ohne sie kann es keine Entwicklung zum Höheren geben. Beim Tarot ist hier der Narr zu sehen, der vom Glück erfüllt ist, weil er in allem ruht. Die 0 kann auch innere Sehnsucht nach Ruhe, Meditation oder Hingabe ausdrücken. Mithilfe des inneren Bewusstseins muss der Träumer zunächst entscheiden, ob es sich bei diesem Bild tatsächlich um die Zahl, einen Kreis oder den Buchstaben O handelt.

1 ist die erste aller Zahlen mit einem eigenen Wert. Sie steht für sich allein und kann nichts Größeres teilen. Sie existiert ohne etwas anderes und wird deswegen auch als zwittrig angesehen. Der erhobene Zeigefinger aus der ansonsten geschlossenen Faust zeigt die Macht, die der 1 innewohnt.

2 ist die erste „gerade“ Zahl und wird allgemein als weiblich angesehen. Mathematisch ist sie in der Lage, alles in Hälften zu teilen. Sie ist ein Symbol des Paares und der Gegensätze. Im Traum kann die 2 auf den doppelten Aspekt einer Angelegenheit verweisen. Sie kann aber auch anzeigen, dass ein vollkommener Gegenspieler den Träumer perfekt ergänzt. Auch Zweifel, Streit und Zwillinge sind dieser Zahl zugeordnet. Als Yin und Yang zeigt sich der Doppelaspekt des irdischen Lebens.

3 entsteht aus der Vereinigung von 1 und 2. Sie steht also für fruchtbare Kreativität. Die heilige Dreieinigkeit aller Religionen kommt hier zum Tragen. „Me, myself and I“ sind die 3 Teile, die dem Menschen das Gefühl vermitteln, mit sich selbst im Einklang zu sein. Körper, Geist und Seele spielen perfekt zusammen.

3 bis 4 ist ein Wert, der sich häufig in Träumen zeigt. Hiermit macht das Unterbewusstsein deutlich, dass sich der Träumer nicht entscheiden kann, ob eine Angelegenheit eher materiellen oder seelischen Nutzen für ihn haben kann.

4 steht für festen Halt und Stabilität im Leben. Die 4 Himmelsrichtungen vermitteln Orientierung, Häuser haben meist 4 Ecken, ein Monat hat 4 Mondphasen.
Im Osten gilt die 4 als Unglückszahl, was sicher darauf zurückzuführen ist, dass die östlichen Religionen die kreative Einheit (3) favorisieren und das Weltlich-gegenständliche ablehnen. (Eigentum macht unglücklich.)

5 steht für das Leben. Die 4 Elemente der alten Lehren sind hier vereint und schaffen etwas Neues. Eine Pyramide zeigt diesen fünften Punkt in der Spitze. Je nach Mischungsverhältnis kann daraus alles entstehen. Fünf Finger bilden eine Hand, man ist handlungsfähig.
Der fünfzackige Stern ist als Pentagramm oder Drudenfuß bekanntes Symbol weißer Magie. Er stellt einen menschlichen Körper mit ausgebreiteten Armen und Beinen und oben dem Kopf dar. Ist eine Spitze jedoch nach unten gerichtet, zeigt sich der „gefallene Engel“, dunkle Magie nutzt dieses Zeichen.

6 kann in „jugendlichem Leichtsinn“ leicht mit dem klanggleichen Wort Sex verwechselt werden. Doch ist dies nur auf dem ersten Blick „zum Kichern“, denn 6 = 2 x 3. Wir erinnern uns: Die Drei steht für die Ausgeglichenheit in sich selbst, wenn man seelisch, geistig und körperlich in Harmonie ist. Vereinen sich zwei derart in sich selbst Ruhende miteinander, ist das eine sehr gesunde und Erfolg verheißende Vereinigung. Das kann durchaus auch Geschäfts- oder andere -Partner betreffen. Der Davidstern beruht übrigens auf dieser Vereinigung des männlichen und des weiblichen Dreiecks, und dem jüdischen Volk wird ja seit eh und je ein sehr effektiver Geschäftssinn zugesprochen.
Auch Heilung und Heilkraft untersteht der 6.

7 vereinigt 3 und 4, das Seelische und das Körperliche. Alle Farben des Regenbogens bilden zusammen diese perfekte Erscheinung. In alten Erzählungen hat die 7 oft eine zentrale Bedeutung: 7 Schwäne, 7 Zwerge, auch 7 Tage für eine Woche und 7 Jahre für einen Entwicklungsabschnitt. Früher waren außer Sonne und Mond nur 5 Planeten sichtbar, deswegen war alles komplett, wenn man seine „7 Sachen“ beisammen hatte. Man ist mit sich und der Welt im Einklang, ist nun auch bereit, eine neue Stufe der Entwicklung anzugehen. Die Zahl 7 kann auch für die Tätigkeit Sieben stehen und weist so darauf hin, dass wir unsere angesammelten Werte einmal gründlich aussortieren sollten.

8 zeigt das ewig verbundene Auf und Ab, „stirb und werde!“ des natürlichen Lebens. Liegend ist sie das Zeichen für Unendlichkeit. Hier ist ein sehr weiser Rat der Alten versteckt: Achte das Leben, auch das aller anderen Wesen! Diese Traumzahl regt dazu an, einmal tiefer über Respekt und Achtung nachzudenken, nicht nur für anzuerkennende Leistung, sondern vor dem Leben an und für sich.

9 ist die potenzierte Dreieinigkeit und die Vollendung der ersten Zahlenreihe. Beim Tarot ist hier der Eremit zuhause und so steht diese Zahl auch für platonische Liebe. Die englische Aussprache der 9 klingt wie „nein“. Hier kann es sein, das der Traum dazu anregt, ruhig und zunächst einmal „Nein“ zu sagen, die körperlichen Dinge nicht zu überstürzen, damit die Seele und das geistige Bewusstsein in die neue Situation hineinwachsen können.

10 setzt den Abschluss der ersten Zahlendekade und ist zugleich der Neubeginn der nächsthöheren Ebene. Hier zeigt sich, was das Individuum aus eigener Kraft schaffen kann.

11 zeigt die Kraft echter Freundschaft, denn hier stehen zwei mächtige Individuen nebeneinander. Doch da sie sich nicht vereinen – 11 ist eine Primzahl – kann sich hier auch ein Konflikt andeuten.

5 vor 12 ist im Traumgeschehen eine Warnung, schnellstmöglich etwas zu tun oder zu lassen. Der genauere Zusammenhang ist sicherlich für den Träumer zu erkennen.

12 ist das volle Dutzend. Hier schließt sich der Kreis der Monate zum vollen Jahr. Eine Entwicklung ist komplett abgeschlossen und nährt mit seiner Essenz den Neuanfang. Hingabe an ein höheres Ziel wird hier ein Leichtes.

13 ist beim Tarot die Zahl für den Tod. Deswegen wird sie oft von dem Beigeschmack des assoziierten Unglücks begleitet. Doch, wie im Märchen von Dornröschen deutlich wird, tritt das Unglück erst dann in Erscheinung, wenn man die 13, also die unveränderliche Verknüpfung von Leben und Tod, verleugnet. Zu Urzeiten bestimmte der Mond mit seinem 28tägigen Zyklus den Jahreslauf. Da war es vonnöten, ab und an einen 13. Mond zu integrieren, damit der Jahreslauf nicht aus dem Rhythmus geriet. Diese Praxis zu ändern hat uns vom natürlichen Rhythmus entfernt. Oder nicht?

eigene Herkunft zur Traumdeutung nicht unwesentlich

Die eigene Herkunft, und damit die eigene Wurzel allen Gedankenguts, spielt bei der Ausdeutung der Traumbilder eine wesentliche Rolle. Das rührt daher, dass sowohl das alltägliche Erleben als auch religiöse Traditionen aber auch gebräuchliche Redewendungen einen gewissen Einfluss auf die Traumgesichte haben. Ob also ein Traumerleben als außergewöhnlich oder aufsehenerregend wahrgenommen wird, ist eine Sache der täglichen Routine.

1. Redensarten
2. Religionen und Traditionen
3. Umwelt und Alltag
4. Moderne Bilder
5. Fazit

1. Redensarten

Beispielsweise wird ein Engländer eventuell Katzen und Hunde vom Himmel fallen sehen und amüsiert die Bildhaftigkeit der Redewendung „It’s raining cats and dogs.“ („Es regnet Katzen und Hunde.“) für starken Regen erkennen und dem ganzen keine weitere Beachtung schenken. Jemand aus dem deutschsprachigen Raum wäre beim selben Bild wohl eher verschreckt, weil ihm dieses geflügelte Wort nicht geläufig ist und besorgt sowohl die Bedeutung der Traumtiere als auch des Wetters zu ergründen versuchen. Er hingegen hat vielleicht in einem Traum ein Paar Waden in der Hand und weiß dadurch instinktiv, dass er „die Beine in die Hand“ nehmen muss, sich also aktiv um einen gewissen Sicherheitsabstand zum Geschehen bemühen sollte.

2. Religionen und Traditionen

Gleich, welches Grundmuster den Träumer prägt, es gibt Momente im Leben, da ist er froh darum, zu erfahren, dass es auch noch andere Wege gibt, als es die eigene Religion bestimmt. Hat ihn ein gar zu doktriniertes Festhalten an traditionellen Verhaltensmustern in eine ausweglose oder schwierige Situation gebracht, kann er durch das Traumgeschehen zu einem Wechsel des Weges gebracht werden.

Für den Einen ist es sozusagen Grundvoraussetzung allen Lebens, dass eine Macht von außen alles irdische Leben verantwortet. Er fühlt sich geborgen aber machtlos, hat dennoch immer den Blick nach oben zur Verfügung, wenn er sich hilflos wähnt. Für ihn gibt es nur ein Leben, aber das ist in „Gottes Hand“ gut aufgehoben. Ihm könnten Bilder, die eine eigene Handlungsfähigkeit aufzeigen, zu mutigen Taten verhelfen.

Ein anderer ist sich bewusst, viele Leben zu durchlaufen, erinnert sich vielleicht sogar daran, was er tat, bevor er diesen Körper bewohnte. Er achtet die Lebewesen um sich herum wie Verwandte und gibt Acht, dass er niemandem ein Leid zufügt, das hätte vermieden werden können. Ihm ist klar, dass sein Handeln jederzeit Einfluss auf das Leben und er Verantwortung hat. Traumbilder, die ihm zeigen, dass manchmal eine höhere Macht die Geschicke lenkt, können diesem Träumer die Last der eigenen Verantwortung erleichtern.

Jemand anderes meint, er müsse schwere Opfer bringen, um sein Leben oder das nahestehender Lieben in eine positivere Position zu führen. Auch er kann durch Traumgesichte Erleichterung finden, beispielsweise wenn er erfährt, dass auch andere etwas zum Wohlergehen beitragen.

3. Umwelt und Alltag

Ein Kamel in dem Traum eines Inuit ist sicherlich um ein Vielfaches aufsehenerregender, als im Traum eines Ägypters, umgekehrt verhielte es sich mit einem Eisbären. Die Sonne ist im Traum eines Afrikaners oft eine sehr beängstigende, gottähnliche Macht, die höchst bedrohliche Auswirkungen haben kann. Für den Polarbewohner hingegen ist sie fast ausschließlich gütig und gnädig, schenkt Licht und Freude.

Ist eine technische Apparatur im Traum eines Erfinders vielleicht die Lösung eines beruflichen Problems, die ihm quasi „im Traum zuflog“, so ist ein Mensch, der sich für gewöhnlich mehr in der Natur aufhält vom gleichen Traumbild zurecht erschreckt, denn komplizierte und bedrohlich wirkende Maschinen können auf gesundheitliche Probleme hindeuten.

4. Moderne Bilder

Nirgends ist der Unterschied zu althergebrachten Traumbildern deutlicher als in dieser Zeit. Noch unsere Großeltern hätten wohl kaum einen Computer oder ein Handy im Traum gesehen; bestenfalls ein Telefon oder Fernsehgerät. Diese „modernen Errungenschaften“ sind in der Traumdeutung auf ältere, traditionellere oder gar archaischere Symbole umzurechnen. Der Bote und die Brieftaube haben die Aufgabe, Nachrichten zu übermitteln. Ein solches Traumgesicht informiert den Träumer seit ewiger Zeit darüber, dass ferne Lieben etwas mitzuteilen haben, eine Nachricht ist zu erwarten oder kündigt sich an. Der junge moderne Mensch bekommt als Traumerleben wahrscheinlich eher eine Nachricht auf dem Handy oder sieht einen Bericht auf dem Computer und hat die Botschaft verstanden. Vor nur einem Jahrhundert wäre ein Träumer über eine Nachricht auf dem Mobiltelefon ob des Bildes gewiss sehr beeindruckt gewesen, vermutlich etwas mehr, als ein junger Träumer von heute über eine Brieftaube in der Nacht. Da sich der Alltag gewandelt hat, haben sich auch die symbolischen Gegenstände dem Tageserleben des Träumers angeglichen.

5. Fazit

Obwohl es vorkommt, dass der eigenen Kultur fremde Bilder in Träumen auftauschen, fällt es uns doch leichter, Bekanntes zu deuten. Ob die „exotischen“ Bilder von weit entfernten, tiefen eigenen Wurzeln herrühren oder eine Verbundenheit mit dem Kollektiven Überbewusstsein zeigen sei dahingestellt. Auf jeden Fall ziehen solche Traumgeschehen die Aufmerksamkeit an und bewegen den Träumer auf eine intensiv wirkende Art. Kirchliche Symbole können einen Menschen, der ohne diese Traditionen aufwuchs genauso staunen lassen, wie das Auftreten von Runen in einem Traum von jemandem, der sich noch mit deren Bedeutung beschäftigt hat. Fremde Sprachen, gesprochen oder in Schrift, zeigen sich meist in exponierter Weise und geben dem Schläfer auch am Tage noch lange zu denken.

Traumdeutung und Farbenlehre

Ist eine Farbe innerhalb eines Traumes so auffällig, dass sie in Erinnerung bleibt, dann ist sie auch für die Traumdeutung von Belang. Hier vermittelt sich die emotionale Schwingung des Traumbilds. Dabei kann es sich um einen einzelnen Gegenstand im Traum, oder um die Färbung eines Raumes oder sogar des ganzen Bildgeschehens oder die Färbung des Lichts handeln.

Farben als Hardware

Das Hantieren mit Farben im Traum zeigt auf, dass der Träumer eine Veränderung hinsichtlich der Gefühlslage anstrebt. Der Kauf von Farbe zeigt auf, dass es ihm mit dem Willen zum Wandel ernst ist. Der erfahrene Künstler weiß es: Jede Farbe hat eine ganz eigene Aussage und gibt eine ganz eigene Schwingung ab. So stehen Ölfarben für eine zuverlässige Sicherheit, weil sie deckend sind. Wasserfarbe bezeugt eine gewisse Transparenz, Kreide verschafft bunte Eindrücke, die nicht von Dauer sind.

Die Deutung der einzelnen Farben:

Blau steht prinzipiell für Freiheit, Eigenverantwortlichkeit, aber auch für Einsamkeit. Ein weiter, blauer Sommerhimmel und diese Färbung geben uns ein Gefühl von unendlicher Freiheit bei „allumfassender Geborgenheit“, ein Gefühl, das idealerweise ein Kind hat, wenn es die ersten Schritte in die Welt tut.

Ein tiefdunkles Nachtblau gibt den Blues wider, den so manchen heimsucht, wenn ihm bewusst wird, dass Freiheit auch traurigste Einsamkeit bedeuteten kann. Wer sich blau kleidet oder gar anmalt, besteht darauf, von der Umwelt als selbstständig wahrgenommen zu werden. Die Welt soll sehen, dass er auch allein zurechtkommt.

Türkis ist eine Mischfarbe von Blau und Grün. Hier vereint sich die grenzenlose Freiheit des Himmels mit dem Wachstum grüner Flora.
Der Schmuckstein, nach dem die Farbe benannt wurde, wird als Schutzamulett zur Linderung von Krankheiten und gegen Stürze oder deren Folgen getragen. Auf die Traumdeutung übersetzt bedeutet das, dass die eventuellen Folgen der Freiheit (Stürze) durch gesichertes Wachstum (schnelle Heilung) gemindert werden.

Grün ist die Farbe des Chlorophylls und damit der Inbegriff von Wachstum und Hoffnung, Nahrung und Fülle. Als Mischfarbe von Blau und Gelb vereint es Gegensätze, denn diese beiden Farben stehen sich im Farbkreis gegenüber. Im Traum ist Grün in fast allen Variationen positiv besetzt. Doch sollte man nicht vergessen, dass was wächst, noch nicht ausgereift ist.

Gelb steht als Farbe der Sonne, reifen Korns und des Goldes für beständige Werte. Die Reife, die es bezeugt, ist eher eine geistige.
Blassgelb hat den Beigeschmack von Enttäuschung.

Orange als Farbe steht für jugendliche Begeisterungsfähigkeit. Je mehr es ins Rote geht, desto hitziger ist es zu deuten.

Rot ist die Farbe des Blutes und steht somit für lebendige Leidenschaft, aber auch Gefahr von Verletzung. Es ist beispielsweise nicht unwesentlich, ob rotes Licht im Schlafzimmer oder an einer Verkehrsampel leuchtet. Auch im Traum vertritt Rot beide Aspekte.

Pink und Rosa sind durch Beimischung von Weiß in der Leidenschaft abgeschwächt, quasi mit Weisheit durchwirkt, und stehen so eher für platonische Liebe oder geistliche Nächstenliebe.

Violett steht als Mischung von triebhafter Leidenschaftlichkeit (Rot) und bedingungsloser Freiheit (Blau) sozusagen zwischen zwei Stühlen. Denn wirklich vereinigen lassen sich diese Gegensätze höchstens in religiösem Fanatismus oder in freier Liebe. Beides macht nicht wirklich glücklich. Violett verkörpert eine starke Sehnsucht nach intensivem Erleben. Lila ist heller als Violett und dadurch etwas leichter.

Braun ist im Regenbogen nicht enthalten. Und doch ist es eine solide Mischung der drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau. In der Natur zeigt sich Braun als Fellfarbe, Mutterboden, Holz und Borke. Es ist also Sinnbild für den Schutz von Mutter Natur. Auch der Kot als Gleichnis – dieser Aspekt lässt manchen Deuter zu negativen Assoziationen verleiten – ist in Wahrheit bester Dünger für solides Wachstum. Braun als dominante Farbe bescheinigt dem Träumer ein Bedürfnis nach Ruhe und Geborgenheit, ein Kräftesammeln, das ihm später zugutekommt.

Schwarz ist eigentlich eine Nicht-Farbe. Kein Licht wird reflektiert oder aufgenommen. Im Traum zeigt sich daher ein Nichts, das aufgrund des Mangels an „Irgendwas“ als bedrückend und traurig empfunden wird. Nicht umsonst wird Schwarz von vielen Menschen weltweit als Zeichen der Trauer verstanden.

Weiß enthält das ganz Farbspektrum. Es ist Alles und gibt Alles. Vollkommene Reinheit und Weisheit werden mit ihm assoziiert. Östliche Religionen nutzen Weiß als Trauerfarbe, denn ein Leben ist vollendet, es hat alles erreicht.

Grau ist eine homogene Mischung aus Schwarz und Weiß, Nichts und Alles in Einem. Nebel erscheinen in dieser Färbung und vermitteln eine Undurchsichtigkeit. Farblosigkeit und Depression nutzen Grau als Emotionsvermittler. Der Träumer ist sich nicht schlüssig. Eine trauergleiche Zeit, in der die bunten Eindrücke nicht aufgenommen werden, hat aber auch eine beruhigende Wirkung.