Traumsymbol - Vampir

Der Vampir ist ein fledermausgleiches Wesen, das nachts sein Unwesen treibt. Es ist bestrebt, dem Träumer sein Blut auszusaugen, ihm also die Lebenskraft zu nehmen. Im Wachen sieht man ihn nicht, denn er ist lichtscheu. Bei Licht betrachtet ist es ein längst Verstorbener, der schon so lange nicht mehr unter uns weilt, dass er schon zu Staub zerfallen ist. – Doch nachts, in den Träumen erwacht er und raubt dem Träumer die Lebenslust.

Ein traumatisches Ereignis der Vergangenheit setzt dem Schläfer zu. Solange er sich diese Problematik nicht bewusst macht, hat der Vampir Macht über ihn.

Doch die Mythologie liefert auch gleich ein Heilmittel, denn Knoblauch – roh verzehrt – reinigt das Blut und regelt den Blutdruck. Damit ist dem Lebenden schon eine große Last genommen und der Vampir hält sich fern.

Der legendäre „Pflock, der dem Vampir ins Herz gestoßen werden muss“ weist darauf hin, dass diese bedrohlichen Ängste der Nacht nur dadurch besiegt werden, dass man ihr Weiterleben konsequent beendet. Für den Träumer ist das die klare Aufforderung, seinem Trauma beherzt entgegenzutreten, den Deckel vom Sarg der verborgenen „Leiche im Keller“ zu schieben und den Kampf aufzunehmen: Nimm ihm das Leben, das er nur noch durch deine Angst hat. So werden beide erlöst, der Träumer wie auch das Fabelwesen.