Traumsymbol - Kleidung

Assoziation: – Identität,- Selbstbild,- ausprobieren neuer Rollen oder Ablegen der alten Rollen.
Fragestellung: – Welchen Teil von mir zeige ich?

Psychologisch:

In diesem Zusammenhang sei erst der von C. G. Jung geprägte Begriff der ‚Persona‘ erklärt. Jung meint damit die Persönlichkeit eines Menschen, die dieser, meist unbewußt, seinen Mitmenschen gegenüber hervorkehrt. Diese Persönlichkeit entspricht nicht unbedingt seiner wirklichen. Die Kleider, ihre Farben und ihr Zustand lassen im Traum eine Vielzahl von Bedeutungen zu, die aber, wenn der Träumende sie mit seiner realen Situation vergleicht, relativ einfach zu verstehen sind. Kleidung ist in gewisser Hinsicht ein Schutz vor Berührungen. Kleidung kann verhüllen und enthüllen. Neben der Nacktheit bedeckt sie häufig auch die Schwächen eines Menschen und tarnt seine Sexualität. Wenn der Träumende bestimmte Teile seiner Träume enthüllt, sieht er, wo er verletzbar ist. Sie wird als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit im Sinne von Selbstdarstellung verstanden. Kleidung, welche der Träumende in seinem Traum trägt, stellt oft die äußere Fassade dar, die er für andere Menschen erschafft. Jeder Mensch ist fähig, bestimmte Rollen zu spielen und in sie hineinzuschlüpfen, wenn es eine Begegnung erforderlich zu machen scheint. Im Einzelfall kann das mit Täuschungsabsichten verbunden sein, denn die Kleidung kann auch beschönigen und verbergen. Kleidung, die andere Menschen in unserem Traum tragen, kann die Szene für das Ausagieren von Konfrontationen gestalten. Neben dieser allgemeinen Bedeutung kommen in den einzelnen Kleidungsstücken oft folgende Aussagen zum Vorschein:

  • Die Symbolik des Anzuges richtet sich danach, wie elegant der Anzug ist und welche Farbe er hat. Er charakterisiert eine starre, lebensfeindliche und konservative Tendenz über die Männer in den grauen Anzügen. Das Traumsymbol Anzug verweist auf eine konventionelle Einstellung, meistens auf Starrheit und fehlende Beweglichkeit. Das innere Kind ist abgestorben oder tief verdrängt, wenn man sich als Träumer oder Träumerin selbst im Anzug sieht. Daneben geht es um ein Machtsymbol mit den möglichen Attributen von Arroganz, Perfektionsanspruch oder Faszination des Unpersönlichen.
  • Die Arbeitskleidung weist auf anstehende Arbeit und eventuell auf zu erwartende Mühen hin. Für welche Arbeit sind Sie oder die entsprechende Person im Traum gekleidet

? Wichtig ist der Aspekt, daß man sich mit der Arbeitskleidung dreckig machen darf. Wenn man etwas tut, dann beschmutzt man sich auch meistens. Aber man kann sich vor diesem Schmutz schützen.

  • Beim Badeanzug und der Badehose ist besonders auf deren Schnitt zu achten. Er drückt aus, mit welcher erotischen Selbstdarstellung ihre Trägerin oder ihr Träger charakterisiert ist. Achten Sie genau darauf, was der Badeanzug und die Badehose verhüllt und was sie nicht verhüllen. Ferner sollte man auch immer dieses Traumsymbol als Sehnsucht nach direktem Gefühlskontakt deuten.
  • Der Bademantel symbolisiert bekanntlich die Reinigung. Wie beim Badeanzug und der Badehose schwingt bei ihm auch das Erotische mit. Auch beim Bademantel ist zu beachten, was er verhüllt und was er enthüllt.
  • Rock und Hose stehen ebenfalls meist für erotische Wünsche. Die Hose stellt die Verhüllung des Geschlechts dar und verweist auf unsere Einstellung zu unserem Körper und unserer Sexualität. Enge Hosen symbolisieren eine Einengung im körperlichen Bereich, können aber auch im Gegenteil dazu Symbol für Sexualbejahung und Freude am eigenen Körper angesehen werden. Die Hose spielt eine große Rolle in der weiblichen Emanzipation. Anklänge daran und ebenso an Beziehungs- oder Ehe-Rivalitäten (‚die Hosen anhaben‘) sind in der Deutung zu berücksichtigen.
  • Hemd und Bluse symbolisieren allgemein Begierden, Leidenschaften und Bestrebungen, die sich nicht auf den sexuellen Bereich beschränken. Die symbolische Bedeutung hängt weitgehend von dessen Farbe, dessen Muster und dessen Zustand ab. Das letzte Hemd ist sprichwörtlich und deutet an, daß das Hemd für etwas Naheliegendes und eigentlich Unverzichtbares stehen kann.
  • Jacke verhüllt und schützt ähnlich wie Mantel. Allerdings ist die Verhüllung und der Schutz nicht so vollständig, da man mit ihr nur den Oberkörper bedeckt. Symbolisch bedeutet das, daß man sein Herz und somit seine Gefühle schützt und versteckt. Dieses Traumsymbol tritt oftmals dann auf, wenn man Angst vor emotionalen Verletzungen hat.
  • Das Kleid ist das Symbol der Fraulichkeit und der Weiblichkeit. Die Art und der Zustand des Kleides verbildlicht nicht nur im Traum die Stellung und den Zustand der entsprechenden Traumperson.
  • Krawatte: In manchen Träumen ist sie Symbol der Korrektheit und des guten Benehmens, in anderen kann sie als Phallussymbol interpretiert werden.
  • Mantel kann wie Fassade oder als Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit verstanden werden. Er kann auf Liebe und Wärme hinweisen, aber auch auf Schutz. Dieser Schutz kann körperlich oder emotional gemeint sein. Vor allem, wenn es sich um einen Umhang handelt, kann dieser den spirituellen Schutz des Glaubens symbolisieren. Ein Mantel aus Schafsfell unterstreicht diese Bedeutung noch (siehe auch ‚Schaf‘ unter ‚Tiere‘). Fürchtet man im Traum, seinen Mantel zu verlieren, ist dies möglicherweise ein Hinweis auf die Angst, den Glauben zu verlieren. Ein Mantel, der zu kurz oder nicht warm genug ist, verleiht der Befürchtung des Träumenden Ausdruck, daß Liebe und Schutz seinen Bedürfnissen nicht entsprechen.
  • Manschetten(-knöpfe) und Krawatten weisen meist auf Höflichkeit hin,- das kann aber auch leere Förmlichkeit und Überbewertung des äußeren Scheins bedeuten.
  • Handschuhe stehen allgemein für Schutzbedürfnis oder den Versuch, etwas zu verbergen. Sie verdecken die Hände. Man will etwas nicht direkt in die Hand nehmen, das heißt, nicht direkt oder selbst begreifen, anfassen oder bewegen. Die behandschuhte Hand deutet ein indirektes Zufassen an. Dieses Traumbild regt einen entweder an, vorsichtiger zu sein und nicht alles direkt zu berühren, oder es bedeutet umgekehrt, daß man zu vorsichtig ist und in den direkten Kontakt gehen sollte. Der Handschuh kann auch auf Streit hindeuten (Fehdehandschuh). Andererseits steht er auch für Faulheit: Man will sich ’nicht die Finger schmutzig machen‘.
  • Hut: Er steht für Weisheit und Verstand, aber auch für Schutz. Abhängig von den Umständen im Traum kann er darüber hinaus auf Spiritualität oder auf Sexualität verweisen.
  • Der Pullover wärmt und drückt damit ein Bedürfnis nach emotionaler Wärme aus.
  • Regenmantel: Er steht für den Schutz gegen emotionale Angriffe durch andere Menschen. In seltenen Fällen verweist er vielleicht auf einen Wunsch, in einen embryonalen Zustand zurückzukehren.
  • Der Rock hängt wie die Hose mit dem Geschlecht zusammen. Bei der Traumdeutung ist auf die Rocklänge zu achten, wobei man allgemein sagen kann: Je kürzer der Rock, desto deutlicher der ‚Saum‘. Haben Sie Angst, etwas zu versäumen

? Wo und wie fürchten Sie, zu kurz zu kommen?

  • Der Schal kann erwürgen und auch wärmen. In beiden Bedeutungen tritt er als Traumbild auf.
  • Schlafanzug/Nachthemd: Nachtwäsche verweist auf Entspannung und Offenheit.
  • Schleier oder schleierähnliche Kleidungsstücke: Wenn der Träumende selbst oder andere Menschen in seinem Traum einen Schleier tragen, versucht er entweder, etwas vor anderen zu verbergen, oder er akzeptiert sein Wissen über sich oder seine Beziehungen mit anderen Menschen nur zum Teil.
  • Schuhe verdeutlichen die Grundlagen des Verhaltens,- oft zeigen sie an, daß man mit beiden Beinen fest im Leben und auf dem Boden der Tatsachen steht. Sie sind ein Symbol für unsere Erdung. Versuchen Sie sich zu erinnern, um welche Art von Schuhen es sich handelt. Das mag ihnen Hinweise geben, wie Sie sich am besten erden können. Es ist symbolisch bedeutsam, ob die Schuhe dreckig oder sauber sind – Traditionell stellen die Schuhe ein Machtsymbol (‚unter dem Pantoffel stehen‘) und weibliches Sexualsymbol dar. Außerdem sind sie ein Zeichen der Entfremdung von Natur oder der Befreiung aus rohen und rauhen Naturgrundlagen. Wenn dem Träumenden in seinem Traum auffällt, daß seine Schuhe oder die anderer Traumfiguren merkwürdig aussehen, macht ihn dies darauf aufmerksam, daß er an seiner Einstellung zum Leben etwas verändern muß. Bindet sich der Träumende in seinem Traum die Schuhe zu oder stehen Schuhe auf dem Tisch, so stellt dies ein Symbol des Todes dar.
  • Strümpfe verweisen zum einen auf die Füße und Themen wie Erdung, Grundwerte, Verankerung usw., zum anderen schwingt bei diesem Traumsymbol eine erotische Bedeutung mit, wenn vor allem das Bein betont wird. Sind die Socken sauber oder dreckig, weisen sie Löcher auf

? Socken mit Löchern zeigen eine Unsicherheit in der Erdung an, die sich unter anderem in einem unorganisierten Alltagsleben zeigt. Sie können auch auf Armut verweisen. – Wie bei den Stichwörtern ‚hüpfen‘ oder ’springen‘ stellt sich hier die Frage: Sind Sie ‚von den Socken‘? Beachten Sie auch: Achillesferse, Sprungkraft, Standesfestigkeit…

  • Unterhemd und Unterrock bringen das innere Wesen und unbewußte Gefühle zum Ausdruck.
  • Unterhose, Slip und Schlüpfer zeigen sexuelle Bedürfnisse. Die Unterwäsche hängt mit der Einstellung zu Sexualität, Intimität und Körperlichkeit zusammen. Erotische Unterwäsche, die häufig als Traumsymbol auftritt, zeigt an, daß man seinen sexuellen Ausdruck kultivieren sollte. Schlampige oder schmutzige Unterwäsche deutet auf Ablehnung der Sexualität des Träumers oder Träumerin hin. Besonders in bezug auf die Unterwäsche ist die Farbsymbolik äußerst wichtig. So verweist weiße Unterwäsche auf Reinheit und Jungfräulichkeit, wohingegen rote und schwarze Unterwäsche die Verführung symbolisiert – auch wenn dies mehr ein Klischee ist…
  • Unterwäsche: Ein Traum von der eigenen oder von fremder Unterwäsche zeigt, daß der Träumende verborgene Einstellungen zu seinem Selbstbild oder zu Sexualität überdenkt.

Der Zustand des Kleidungsstückes hat für sich eine bestimmte Bedeutung:

  • Wenn sich der Träumende auszieht, will er alte Glaubensvorstellungen und Hemmungen abwerfen.
  • Im Traum die Kleider zu verlieren oder nackt zu sein, hebt die Verletzbarkeit und die Ängste des Träumenden hervor. Oft sind auch die Farben (siehe auch ‚Farben‘) der Kleidungsstücke wichtig.
  • Wenn der Träumende in seinem Traum beispielsweise für einen bestimmten Anlaß falsch gekleidet ist (etwa formelle Kleidung bei einem ungezwungenen Beisammensein trägt und umgekehrt), fällt es ihm offensichtlich schwer, richtig einzuschätzen, ob er zu diesen anderen Leuten ‚paßt‘ oder nicht. Gleichgültig, ob ihn die Situation überrascht oder erschreckt, seine begleitenden Gefühle geben ihm wichtige Hinweise für die richtige Deutung des Traums. Vielleicht unterwirft sich der Träumende bewußt nicht der Meinung, die andere Menschen von ihm haben, oder aber er verhält sich zu konform, indem er die ihm zugedachte Rolle tatsächlich übernimmt.
  • Kleidungsstücke, die von einem Menschen getragen werden, dem sie nicht gehören, deuten darauf hin, daß der Träumende nicht genau weiß, welche Rollen und Charaktere zusammenpassen.
  • Ein Mann in Frauenkleidern wiederum macht deutlich, daß der Träumende sich seiner weiblichen Anteile stärker bewußt werden muß.
  • Durch eine Frau in Uniform hebt der Träumende hervor, daß er sich der disziplinierten, männlichen Seite seiner Persönlichkeit stärker zuwenden muß.
  • Mit dem Wechseln der Kleidung versucht der Träumende sein Image zu verändern.
  • Zu klein oder zu kurz gewordene Kleidungsstücke signalisieren, daß der Träumende früheren Vergnügungen entwachsen ist und sich nach neuen Unterhaltungsmöglichkeiten umsehen muß.
  • Schöne Kleider zeigen, daß es in seinem Leben vieles gibt, das er zu schätzen weiß.
  • Kleidungsstücke, die einem bestimmten Menschen gehören, erinnern an diesen Menschen, auch wenn dem Träumenden klar ist, daß er nicht bei ihm sein kann.
  • Schlampige, unkorrekte Kleidung mag zum einen auf Lässigkeit und Unkonventionalität hindeuten, zum anderen aber auch auf fehlende Achtsamkeit. Schlampige Kleidung des Traum-Ich will dem Träumer sagen, daß er mehr Sorgfalt auf sein Ansehen und Aussehen legen sollte. Das ist besonders der Fall, wenn einem diese Kleidung peinlich ist.
  • Die schmutzige Kleidung kann in ähnlicher Bedeutung wie die schlampige Kleidung auftreten, indem sie den Träumer zu mehr Sorgfalt bei seiner Erscheinung anhält. Schmutzige ist wie die schlampige Kleidung einem häufig peinlich. Auf der anderen Seite mag dieses Traumsymbol auch darauf hinzielen, daß man mehr arbeiten oder sich im Leben mehr bemühen sollte. Schmutzige und schlampige Kleidung im Traum verweisen häufig auf fehlende oder übertriebene Disziplin.
  • Sport und Freizeitkleidung mag ein Hinweis darauf sein, daß Sie sich mehr Zeit für sich nehmen und sportlich betätigen sollten. Auch: Wunsch nach und Angst vor gesellschaftlicher Anerkennung und sinnvollen Normen.
  • Einengende Kleidung verbildlicht einengende (gesellschaftliche) Aufgaben. Durch seine Rolle im Öffentlichen und sozialen Leben fühlt man sich eingeengt.
  • Die erotische Kleidung signalisiert die Lust an der Inszenierung in der Erotik, die Sehnsucht oder die Abwehr im Zusammenhang mit direkten Berührungen. Sollten Sie sich trauen, Ihre Erotik deutlicher zu zeigen und zu pflegen, oder ist Ihr Leben zu erotisiert

?

  • Die Hauskleidung verweist auf Feierabend und Bequemlichkeit. Sollten Sie früher Feierabend machen, oder sind Sie zu bequem

?
Im psychologischen Sinn drücken vor allem die Farben der Kleidung aus, welche ‚Botschaft‘ an die Umgebung signalisiert werden soll. Dementsprechend sind Träume von (farbiger) Kleidung ein deutlicher Hinweis auf die Eigenschaften oder Absichten des Trägers.

  • Rot: Wenn eine Frau intensive Rottöne trägt, will sie auf keinen Fall übersehen, sondern auffallen und begehrt werden. Sie signalisiert den Wunsch nach ‚Erfolgserlebnissen als Frau‘: Erotisch möchte sie wirken, geliebt und begehrt sein.
  • Gedeckte und dunkle Rottöne (Rostrot) symbolisieren verhaltene (oder uneingestandene) Leidenschaftlichkeit und den Wunsch, auf ’seriösere‘ Art im Mittelpunkt des Interesses zu stehen.
  • Pinkfarbene Kleidung kann den Wunsch anzeigen, von jemand Nahestehendem in Liebe ‚gehüllt‘ zu werden. Man sucht vielleicht Aufmerksamkeit oder Mitgefühl.
  • Grün symbolisiert Seriosität und Sicherheitsbedürfnis, je mehr Brauntöne sich mit dem Grün mischen (Oliv oder das typische Grün der Heeresuniform), desto ‚erdverbundener‘ und konservativer will man wirken.
  • Giftgrün dagegen soll als Blickfang wirken und ’spielerische Gefährlichkeit‘ signalisieren.
  • Blaue Kleidung kann ein Symbol der Männlichkeit oder der eigenen persönlichen männlichen Seite sein.
  • Dunkelblau steht für ’seriöses Ansehen‘ und Disziplin (z.B. Schul- und Matrosenuniformen), strahlendes Royalblau ist dagegen schon wieder als (edler) Eyecatcher gemeint: Seht her, ich bin etwas Besonderes!
  • Intensive Türkisblau- Mischtöne sind die Farben der Kreativen und unkonventionellen Leute, die wenig Lust auf Anpassung und viel Interesse an großem persönlichem Freiraum haben.
  • Was auch für die Träger klarer Orange- und Gelbtöne gilt, die sich gerne in jeder Hinsicht flexibel und ungebunden geben – Leute, die ihr Leben lang ‚unterwegs sind‘.
  • Das gegenteilige Extrem symbolisiert Braun, die ‚erdigste‘ Kleidungsfarbe – von Menschen bevorzugt, die vor allem Geborgenheit, Unauffälligkeit und Sicherheit suchen und jedes Extrem ablehnen – es kann ihnen gar nicht ruhig und konservativ genug zugehen.
  • Was aber nicht für helleres Schokobraun bis Kupfer gilt: Hier ‚flirtet‘ seriöse Eleganz mit den Venusfarben Rose und Kupfer, was auf ‚edle Bedürfnisse‘ – also einen anspruchsvollen Lebensstil und Lust auf Luxus – verweist.
  • Grau ist nicht nur die Farbe der depressiven Zurückgezogenheit, je mehr sie sich mit silbrig-bläulichen Tönen mischt, desto exklusiver möchte der Träger dieser Kleidung wirken: Im edlen Grau fühlt sich manche ‚graue Eminenz‘ ganz besonders wohl. Dagegen ist braunstichiges, ’schlammiges‘ Grau die sprichwörtliche Farbe der (gerne) unscheinbaren, demonstrativ bescheidenen ‚grauen Mäuse‘.
  • Weiß trägt, wer ‚farblos‘ auffallen und – schon allein durch die Schutzempfindlichkeit weißer Kleidung – extravagant wirken (und sich von den anderen abheben) will (früher: die weißen Uniformen höherer Offiziere, die typische Ballkleidfarbe der Töchter aus gutem Hause usw.).
  • Schwarz und Gold trägt, wer faszinierend wirken (typisch Künstlerkleidung), ‚anders sein‘ oder auf seinen besonderen Stellenwert hinweisen möchte (Abendkleidung für beide Geschlechter, die typischste Farbe offizieller und festlicher Anlässe usw.).
  • Pastellfarben symbolisieren ‚kindliche‘ Eigenschaften, spielerisch-verträumte Wesenzüge, Sensibilität und ein besonders stark ausgeprägtes Harmoniebedürfnis. Wer in allen Lebenslagen Pastelltöne trägt, fühlt sich von allen kräftigen und grellen Farben überfordert, er braucht den ‚optischen Weichspüler‘ von Lindgrün, Himmelblau, Zartgelb, Rosa und Blaßlila, um die Härte des Lebens erträglich zu finden.

Spirituell:

Auf dieser Ebene steht Kleidung für spirituellen Schutz.

Artemidoros:

Bei der Behandlung der Bekleidung und jeglicher Ausstattung halte ich es für angezeigt, zuerst über die Männerkleidung, die landesübliche wie die fremdländische, zu sprechen. Die gewohnte und der Jahreszeit entsprechende Kleidung bringt jedermann Glück,- näher hin ist es vorteilhaft und ein Zeichen von Gesundheit, im Sommer abgetragene Kleider aus Leinwand, im Winter neue aus Wolle anzuhaben. Einzig einem Prozessierenden und einem Sklaven, der seine Freilassung herbeisehnt, bringen neue Kleider, auch wenn sie im Winter geschaut werden, Unglück, weil sie dauerhaft und sehr strapazierfähig sind. Weiße Kleider sind nur Leuten, die sie auch sonst zu tragen pflegen, und griechischen Sklaven nützlich, allen anderen Menschen bedeuten sie Aufregungen, weil diejenigen, welche sich um die Gunst der großen Menge bemühen, in weißen Kleidern auftreten (Kleidung war in Griechenland Privatsache, der Römer dagegen unterlag beim öffentlichen Auftreten in Kleiderdingen nicht nur einer strengen Konvention, sondern sogar gesetzlichem Reglement. So mußte der, der sich beim Volk um ein Amt bewarb, in weißer Toga auftreten, in der toga candida (daher candidatus).), Handwerkern aber Untätigkeit und Arbeitslosigkeit, und zwar eine um so größere, je kostbarer die Gewänder sind,- denn wenn die Leute werken und namentlich wenn sie gröbere Arbeiten verrichten, ziehen sie keine weißen Kleider an. Ferner bringt sie nur jene römischen Sklaven Glück, welche ihre Sache gut machen, den übrigen aber Unglück,- sie decken geradezu auf, daß jene es schlimm treiben. Weil sie nämlich für gewöhnlich die gleiche Kleidung wie ihre Herren tragen, werden sie nach diesem Traumerlebnis nicht die Freiheit erlangen wie die griechischen Sklaven. Einem Kranken kündigen weiße Kleider den Tod an, weil Verstorbene in weißen Kleidern bestattet werden, während ein schwarzes Rettung anzeigt,- denn nicht die Toten, sondern die Trauernden sind schwarz gekleidet. Ich kenne viele Arme, Sklaven und Gefangene, die, von Krankheit geplagt, träumten, schwarze Kleider zu tragen, und doch starben,- es war ganz begreiflich,- daß sie wegen ihrer Bettelarmut nicht in weißen Kleidern bestattet werden konnten. Auch sonst zeigt ein schwarzes Gewand allen Unheil an, ausgenommen Leuten, welche dunkle Geschäfte machen. Ein buntes oder mit Purpur gefärbtes Kleid bringt nur Priestern, Solisten, Bühnenkünstlern und Theaterleuten Nutzen, allen anderen Menschen dagegen Aufregungen und Gefahren, Kranken Beschwerden durch bittere Säfte und viel Galle. Ein Purpurgewand ist für Sklaven und Reiche von guter Vorbedeutung,- den einen verheißt es die Freiheit, weil sie solche Gewänder nicht tragen dürfen, den anderen ein Ehrenamt und großes Ansehen, weil der Purpur ihnen zukommt und ihren gesellschaftlichen Rang entspricht. Dagegen rafft es einen Kranken hinweg, schadet einem Armen und hat schon vielen eine Gefängnisstrafe prophezeit,- denn ein Purpurträger muß in jedem Fall mit Stirnbinde oder Kranz geschmückt sein und viele Trabanten und Leibwächter um sich haben. Theaterleuten bedeutet es dasselbe wie das mit Purpur gefärbte Gewand. Ein scharlachrotes und jedes purpurfarbene Kleid verursacht den einen Wunden, den anderen Fieber. Ein Frauengewand ist nur Junggesellen und Bühnenkünstlern von Nutzen (Wörtlich: denen, die die thymele betreten. Letztere bezeichnete ursprünglich den Opferaltar des Dionysos in der Mitte der Orchestra (eigentlich = Tanzplatz), verblaßte aber allmählich zur Bedeutung Podium, Bühne.),- die erstere werden Frauen heiraten, die so nach ihrem Wunsch sind, daß sie sich genauso ausstatten wie jene, die letzteren wegen der Rollen, die sie spielen, günstig Engagements bekommen. Die übrigen haben den Verlust ihrer Gattin oder schwere Krankheit zu gewärtigen, weil diejenigen, welche solche Kleider tragen, verweichlicht und kraftlos sind. An Feiern und Festversammlungen dagegen bringt weder ein buntes Kleid noch ein Frauengewand jemandem Schaden. Ein fremdländisches Gewand anhaben und wie ein Fremdling gekleidet sein bedeutet demjenigen, der dorthin reisen will, wo man sich so kleidet, er werde dort gute Zeiten erleben, häufig prophezeit es auch, er werde sein Leben dort abschließen. Allen anderen zeigt es Krankheit oder Stockung der Geschäfte an. Dasselbe bedeutet das römische Gewand, das man Tebennos (Ursprünglich ein griech. Kleidungsstück, später Bezeichnung für die römische Toga) nach dem Arkader Temenos nennt,- dieser war der erste, der, nach diesem Geschmack gekleidet, den ionischen Meerbusen entlang fuhr und von den dortigen Bewohnern freundlich empfangen wurde. Diese übernahmen von ihm die modische Neuheit und nannten das Kleidungsstück nach dem Erfinder Temenos Temeneion. Mit der Zeit wurde der Name entstellt, und es wurde Tebennos genannt. Das Tragen von weichen und kostbaren Kleidern bringt Reichen wie Armen Glück,- die einen werden weiter in Saus und Braus leben, die anderen bessere Tage sehen. Sklaven hingegen und Leuten, die in bitterster Not leben, zeigt es Krankheit an. Zu kurze und unschickliche Kleider bedeuten Geldbußen und Stillstand der Geschäfte. Die Chlamys (Sie war dem Mann vorbehalten. Das Tuch wurde einmal vertikal gefaltet, umgelegt und auf der rechten Schulter mit einer Spange (Fibel) zusammengehalten. Der linke Arm wurde dabei von der geschlossenen Seite des Tuches verdeckt, der rechte Arm blieb ganz frei.), die von einigen Mandye, von anderen Ephestris, wieder von anderen Birrhos (Ein von Galliern übernommener Umhang aus schwerem Stoff, der bei den Römern weite Verbreitung fand.) genannt wird, prophezeit, weil sie den Körper ganz umhüllt, Drangsale und Beklemmungen, Prozessierenden aber Verurteilung. Dasselbe bedeutet der sogenannte Phainoles und sonstige ähnliche Kleidungsstücke. Deswegen ist es besser, Stücke dieser Art zu verlieren als zu tragen. Der Verlust von sonstigen Kleidungsstücken bringt nichts Gutes, außer Armen, Gefangenen, Schuldnern und allen, die sich in einer ausweglosen Lage befinden,- denn gehen diese Stücke verloren, bedeutet es Befreiung von allen die Betreffenden bedrängenden Widerwärtigkeiten. Für alle anderen ist es weder gut, sich nackt auszuziehen noch die Kleider zu verlieren,- es sagt den Verlust alles dessen voraus, was das Leben verschönt. Ein buntes und geblümtes Kleid bringt einer Frau, besonders einer Hetäre und einer Reichen, Nutzen,- denn die eine trägt es wegen ihres Gewerbes, die andere wegen der Eleganz. Naturfarbene Kleider sind allgemein von guter Vorbedeutung, besonders für Leute, die sich fürchten, vor Gericht überführt zu werden,- denn ihre Farbe wird niemals ausgehen. Immer ist es besser, helle, saubere und gut gewaschene Kleider zu tragen als schmutzige und ungewaschene, ausgenommen für Leute, die ein schmutziges Handwerk ausüben. Träumt man, seine eigenen Kleidungsstücke oder die anderer zu waschen, so wird man sich manche Widrigkeit im Leben vom Hals schaffen, weil auch die Kleider ihren Schmutz verlieren. Ferner deckt es Verborgenes auf und bringt es an die Öffentlichkeit. Die Alten pflegten nämlich das Wort ‚waschen‘ in übertragener Bedeutung für ‚etwas aufdecken‘ zu gebrauchen. So sagt Menandros an einer Stelle: ‚Wenn du so schlecht redest von meinem Weibe, werde ich deinen Vater waschen, und dich und die Deinen‘, statt: ich werde euer Treiben aufdecken. Daher bedeutet es Leuten, die gerichtlich überführt zu werden fürchten, Unheil, wenn sie gewaschene Kleider schauen. Sein Gewand linkshin umgelegt oder sonst auf eine Art zu tragen, die lächerlich und plump wirkt, ist für jeden von übler Vorbedeutung und prophezeit außer Stillstand der Geschäfte Verhöhnung und Verspottung. Nur Possenreißer bringt es Glück, weil derlei in ihrem Beruf gang und gäbe ist. Es träumte z.B. jemand, er habe sich mit einem Gewand aus Holz bekleidet. Er befand sich auf einer Seereise und kam mit dem Schiff nur langsam vorwärts,- denn das Gewand aus Holz war gleichbedeutend mit dem Schiff. Nichts starres bringt Nutzen, wenn es den Körper umschließt. Ein Mann in Magnesia träumte, er trage Kleider aus Erz,- ganz folgerichtig starb er. Denn die Masse, die ihn umgab, war starr und von der Art, wie sie Götterbilder umgibt. Letztere aber sind ohne Leben. Es träumte jemand, eine Frau, die er seit längerer Zeit kannte, verfolge ihn in der absicht, ihm Pänulen (Über der Tunica trug man die Pänula – im Text steht das Fremdwort in gräzisierter Form: phainoles -, ein trichterförmiges Gewand ohne Ärmel mit einem meist V-förmigen Loch zum Durchstecken des Kopfes,- in der frühen und mittleren Kaiserzeit in halber, später in ganzer Länge vorne zugenäht.) – so heißen sie in der lateinischen Sprache -, deren Naht in der Mitte aufgetrennt war, umzuwerfen, und schließlich lasse er es widerwillig mit sich geschehen. Die Frau verliebte sich in den Mann und heiratete ihn gegen seinen Willen, aber schon nach einigen Jahren ließ sie sich von ihm scheiden, weil die Pänulen aufgetrennt waren.

Volkstümlich:

(arab. ) :

  • Die Kleider bedeuten
[jedermann] Ehre und Ansehen, ausgenommen die bunten Stücke und der kaiserliche Purpur.

  • Trägt einer verschiedene Kleidungsstücke von unterschiedlicher Farbe, hat er vom Kaiser oder Gouverneur Schrecken und Strafe zu erwarten,- trägt er gegen seine Gewohnheit nur ein buntes Kleid, gilt dieselbe Deutung, aber in geringerem Maß, auch wird er Streit mit seinen Freunden haben.
  • Alle derben, neuen und ungewalkten Kleider bedeuten gemeinen Leuten etwas Gutes,- dem Kaiser und den großen Herren sind dünne und luftige Gewänder angemessen. Träumt der Kaiser, er ziehe derbe, grobe Kleider an, wie das Volk sie trägt, werden Not und Sorgen ihn bedrängen.
  • Schenkt der Kaiser einem seiner Großen eines seiner Gewänder oder bekleidet ihn damit, und zwar mit einem Purpurkleid, wird er ihm größere Ehre und Macht verleihen und ihm sein Geheimnis anvertrauen,- ist es ein anderes Gewand, wird der Gunsterweis entsprechend geringer und niedriger sein.
  • Schenkt der Kaiser jemandem sonst ein Kleid, jedoch keines aus seiner eigenen Garderobe, wird er ihn reich beschenken und vor allem Volk auszeichnen,- empfängt eine Frau ein Kleid aus seiner Hand, wird er an ihr oder an einer Frau ihres Geschlechts Gefallen finden,- hat ein gewöhnlicher Mann diesen Traum, wird dieser sich in der gleichen Weise an ihm erfüllen.
  • Läßt der Kaiser neue Purpurkleider färben, wird er darauf bedacht sein, mit diplomatischer Klugheit Erfolge über seine Feinde zu erringen,- gerät die Farbe gut, werden seine Bemühungen von Erfolg gekrönt, wenn nicht, erfolglos sein.
  • Träumt dem Kaiser, er und der gesamte Senat trügen auf sein Geheiß rote Gewänder, wird er allen Gunst und Wohlwollen erweisen. Dünkt es ihn, seine Untertanen trügen gelbe oder schwarze Kleider, wird er elend und krank werden und endlich gar sterben,- sind die Leute blau gekleidet, prophezeit das ihm Reichtum, der jedoch mit unlauteren Mitteln und Ärgernis erworben wurde.
  • Träumt einer, seine Kleider seien schmutzig geworden, wird er so viel Zeit in der Fremde und auf Reisen verbringen, wie die Kleider verschmutzt sind,- ist er fortgezogen, um gegen fremde Völker zu kämpfen, wird es ihm übel ergehen, ebenso, wenn er Geschäfte machen will.
  • Der Verlust eines Kleidungsstückes bedeutet einen Schaden, der dem Wert des Kleides entspricht.
  • Ebenso bringt es dem Träumer Schimpf und Bettelarmut, wenn das Kleid zerfällt, aufreißt oder mürbe wird.
  • Trägt einer einen neuen Pelz, wird er von einem hohen Herrn so viele Geldmittel bekommen, wie der Pelz Haare hat,- ist es Sommer und wird es ihm im Pelz gar zu heiß und drückend, wird er ebenfalls zu Geld kommen, aber mit Schweiß und Ärger.
  • Zieht der Kaiser einen Fuchspelz oder sonst einen Pelz an, wird er seine Feinde besiegen und ihnen große Beute abjagen, ist es ein Schafspelz, werden seine Einkünfte, gemessen an der Wolle, zunehmen,- legt er einen alten, zerrissenen Pelz an, hat er mit Verlust und Schwund seiner finanziellen Mittel zu rechnen.
  • Zieht ein gemeiner Mann einen Fuchspelz an, wird er mit List und Verschlagenheit reich werden.
  • Träumt eine Frau, sie trage Männerkleidung, jedoch keine Schuhe, wird sie einen Knaben gebären, falls sie schwanger geht,- ist das nicht der Fall, wird sie einen Mann nehmen,- denn die Schuhe bedeuten bei allen ihren Handlungen Drangsal und Beklemmung. Ist sie verheiratet, wird sie wegen eines Knechtes mit dem Mann in Streit geraten.
  • Träumt jemand, er trage, wie gewohnt, schwarze Kleider, wird er entsprechend seiner Gewohnheit Freude haben, ist es nicht seine Gewohnheit, Kummer erleiden, der Weitfaltigkeit des Gewandes gleich.
  • Trägt er ein schwarzes Hemd, wird seine Bedrängnis noch ärger sein. Entsprechendes gilt für alle anderen Kleidungsstücke, die jeweils eine bestimmte Person bezeichnen.
  • Zieht einer, der für gewöhnlich schwarze Kleider trägt, weiße an und erachtet er dies als Vermessenheit, wird er in seinem Gewerbe und Beruf einen Rückschlag erleben.
  • Weiße Kleider bedeuten nämlich sonst einen Schmuck, doch gibt in diesem Fall die Gewohnheit den Ausschlag,- schwarze Kleider weisen auf Trübsal, diese Deutung gründet in dem Ungewöhnlichen.
  • Trägt einer verschiedene, jedoch einfarbig gefärbte Kleidungsstücke, hat er von seitens des Kaisers oder des Statthalters Bedrückung und Zwang zu erwarten.
  • Findet jemand einen Haufen, der aus verschiedenen Materialien zur Kleidungsherstellung zusammengeworfen ist, wird er entsprechend dessen Größe Wege und Mittel finden, zu Reichtum zu kommen.
  • Träumt jemand, er habe sich gründlich gewaschen, wird er lästige Verpflichtungen abschütteln. Zieht einer gegen seine Gepflogenheit neue Kleider an, wird er Ehre und Ansehen im Volk erlangen, auch reichen Besitz entsprechend der Haltbarkeit und Eleganz der Kleider.
  • Legt er ein Chasdion an, wird er Reichtum und Macht üblen und mächtigen Feinden abtrotzen, weil die Tiere, aus deren Wolle das Kleid gemacht ist, bösartig sind.
  • Zieht jemand ein Gewand aus Seide an, wird der Reichtum, den er erwirbt, beständiger, aber geringer sein,- sind die Kleider weiß und rein, wird er entsprechend deren Reinheit und Eleganz von jeglicher Betrübnis erlöst werden,- Kleider aus Wolle, Leinen oder Baumwolle bedeuten gute Einkünfte, doch nicht Macht. Sind alle die aufgeführten Stücke zerrissen, wird der Träumende aus einem Jammer in den anderen fallen,- flickt oder bessert er sie aus, wird er die Mißstände entsprechend beseitigen.
  • Sind die Kleider über die Maßen kurz nach Art derjenigen, die eng und knapp am Körper sitzen, wird der Träumer eine große Freude erhoffen, aber entsprechend deren Schnitt nur eine kleine erlangen.
  • Träumt der Kaiser, er wasche den Schmutz, der ihm anhaftet, ab, wird er die Sorgen, die ihn quälen, abwerfen.
  • Legt er ein neues Purpurgewand an, werden seine Unternehmungen herrlicher und glänzender ablaufen.
  • Sind es alte Gewänder, die er gegen seine Gewohnheit anzieht, wird er zwar wegen der Reinigung seine Sorgen abwerfen, seine Unternehmungen werden aber wegen des Alters der Gewänder nicht vorangehen. Legt er zerrissene Stücke an, wird er ein neues, ungewohntes Übel erdulden, weil der Kaiser zerrissene Kleider nicht anzuziehen pflegt,- zieht er sie aus, wird er auch dieses Übel loswerden.
  • alte anziehen: Armut,-
  • neue sehen: gute Geschäfte,-
  • zerrissene anhaben: Verdruß,-
  • beschmutzte anhaben: Zank und Streit.

(pers. ) :

  • Je reicher die Kleidung, die Sie tragen, desto dringlicher legt das Bild Ihnen nahe, sich auf Schwierigkeiten vorzubereiten. Leichte Kleidung oder Nacktheit weisen auf großes Glück in naher Zukunft hin. Sich anzuziehen kündigt finanzielle Erfolge an, sich auszuziehen hingegen Verluste. Die Kleidung anderer steht für das, was man in ihnen sieht. (Frau

+)

(europ.) :

  • sich um Kleidung Gedanken machen: man wird mit Plänen erfolgreich sein,-
  • saubere: bürgt für Redlichkeit,- deutet auf Wohlstand hin,-
  • blutgetränkte: man hat Feinde, die einem die Karriere zerstören wollen,-
  • schmutzige: bringt Trübsal,-
  • schmutzig und zerrissene sehen: man fällt auf eine Täuschung herein,- Vorsicht vor Gefälligkeitsgeschäften mit Fremden!
  • prunkvolle: deutet auf Täuschung,-
  • modisch und elegant: je modisch und eleganter, desto größer die Schwierigkeiten, die den eigenen Weg kreuzen,-
  • sich selbst in Lumpen sehen: sehr glückverheißendes Zeichen,-
  • vernachlässigte mit Löchern: drohender Kummer,-
  • viel Kleidung besitzen: Warnung vor kommenden Schwierigkeiten,-
  • sich oder andere ohne Kleidung sehen: Zeichen eines unerwarteten Glücksfall,-
  • nur teilbekleidet sein: man kann mit Wohlstand rechnen,-
  • sich ankleiden: glückhaftes Zeichen,- jedoch dabei einen Fehler machen: man sollte ihn nicht korrigieren oder man verdirbt alles,-
  • weiße Kleidung: man wird bei momentanen Unternehmungen Erfolg haben,-
  • Träumt eine Frau, daß ihre Brüste durch die Kleidung zu sehen sind, kann dies das Gefühl andeuten, daß jemand sie gegenwärtig bewundert.
  • Träumt eine Frau, daß ihre Kleidung schmutzig oder zerrissen ist, wird ihre Tugend in den Schmutz gezogen, wenn sie nicht vor bestimmten Bekannten auf der Hut ist.

(ind. ) :

  • Die Deutung der Kleidungsstücke läßt eine vielfache Bestimmung zu entsprechend ihrer Verschiedenheit und Farben.
  • Alle Kleidungsstücke, die dünner und enger geworden sind, prophezeien Schwachheit und Armut,- denn in der Auslegung der Träume bedeutet dasjenige, was fest, ungewalkt und neu ist, stets etwas Gutes.
  • Alle Kleider, die Symbol des Glaubens sind, bedeuten, wenn sie schmutzig geworden sind, Befleckung des Glaubens,- diejenigen, die Symbol weltlicher Dinge sind, prophezeien, wenn sie schmutzig geworden sind, Trübsal in der Welt, die dem Schmutz der Kleider gleicht,- ebenso bedeutet jegliche Unsauberkeit an Körper und Haaren entsprechende Not und Drangsal.
  • Träumt einer, er trage weiße Kleider, wird er Freude und Glorie in seinem Glauben in dieser Welt gewinnen, und so werden aller Augen auf ihm ruhen.
  • Rote Gewänder verheißen größere Freude, meistens den Frauen.
  • Trägt einer gegen Stand und Brauch ein rotes geistliches Gewand, eine Unterhose oder ein Nachthemd, wird er weltliche Freuden kosten, aber auch Schimpf und bösen Zwist mit seinen Freunden haben wegen der roten Farbe der Stücke.
  • Die gelbe Farbe bedeutet bei jedem Kleidungsstück Krankheit entsprechend der Färbung, und jedes Gewand wird, wie gesagt, nach seiner Art gedeutet. Grün bezeichnet bei jedermann den wahren Glauben und bei Toten
[wie] Lebenden deren ewiges Heil.

  • Trägt jemand ein seidenes Skaramangion, auch Kabadi genannt, wird er Macht und Würde erringen nach der Schönheit und kunstvollen Arbeit des Gewandes,- ist dieses ein Chasdion, wird er von Schurken viel Geld bekommen, weil das Kleid aus der Wolle des Bibers gemacht ist.
  • Trägt einer einen Überwurf oder ein Sabanon, wird er eine Frau heiraten, deren Vorzüge der Schönheit und Festigkeit des Gewebes gleichen.
  • Zieht einer eine neue Diplois an, wird er eine neue Frau finden,- ist der Mantel rötlich, wird die Frau nach seinem Herzen, wenn weiß, wunderschön sein, wenn gelb, stets kränkeln und dem Mann bittere Stunden bereiten,- ist der Mantel von grüner Farbe, wird sie Gottes Gebote halten, wenn blau, reich, aber häßlich sein, wenn schwarz, infolge ihrer Bösartigkeit zur Plage werden.
  • Träumt einer, es entreiße ihm jemand mit Gewalt eines dieser Kleidungsstücke oder es verbrenne, wird er seine Frau verlieren,- ist ihm aber ein Stück gestohlen worden oder abhanden gekommen, wird er lediglich Kummer mit seiner Frau haben, weil derlei gestohlene oder verlorengegangene Sachen sich häufig wiederfinden.
  • Das Hemd bedeutet den gesamten Zustand des Hauswesens, der Lendenschurz oder die Unterhose die Konkubine oder die Ehefrau.
  • Zieht einer gegen seine Gewohnheit ein dünneres Hemd an, wird sein Vermögen schrumpfen,- denn je fester das Gewebe, um so größer die Einnahmen.
  • Träumt jemand, seine Unterhose sei weiter geworden, wird er mit Lust und Liebe bei seiner Frau sein.
  • Hat jemand ein geistliches Kleid angelegt, weist dieses auf seinen Glauben,- ist das Kleid weiß, wird sein Glaube makellos, wenn schmutzig, voller Makel sein.
  • Entsprechend bezeichnet nach der Bedeutung der erwähnten Farben die kaiserliche Chlamys die Majestät und die Gemahlin des Kaisers. Träumt dieser, seine Chlamys sei eingerissen oder schmutzig geworden, wird er in seiner Herrschaft in Bedrängnis geraten und die Augusta erkranken,- ist die Chlamys aber schöner und prächtiger geworden, wird er sich in seinem Glanz und in der Liebe seiner Gemahlin sonnen,- bekommt er eine zweite, neue Chlamys, wird er, wenn er ledig ist, sich vermählen und einen Sohn zeugen, ist er vermählt, ebenfalls einen Sohn zeugen und seine Freude an ihm haben.
  • Träumt einer, seine Kleider seien naß geworden, wird er entsprechend der Nässe Trübsal und Sorgen wegen derjenigen Personen haben, die, wie aufgezeigt, durch das jeweilige Kleidungsstück bezeichnet werden,- rüstet sich der Träumende zu einer Reise oder einem geschäftlichen Unternehmen, wird er daran gehindert werden.
  • Ist er bis auf die Haut naß geworden, wird er noch schlimmere Bedrängnis und Krankheit zu ertragen haben.
  • Sind die Schuhe feucht geworden, wird er Sorgen und Plagen mit seinen niederen Knechten haben, nicht aber mit den Angehörigen.
  • Trocknet er die feuchten Kleider an einem Kohlenfeuer, wird er mit Hilfe des Landesfürsten seine Plage loswerden und in geordnete Verhältnisse kommen,- trocknet er sie an der Sonne, wird er in allen seinen Nöten Hilfe vom Kaiser oder dessen Vertrauensmann bekommen,- hat ein Armer dieses Gesicht, wird er lediglich vom Kaiser oder von einem großen Herrn einen Gunsterweis bekommen.
  • Träumt einer, er habe sich gewaschen und ziehe neue, saubere Kleider an, wird er von aller Niedergeschlagenheit, von Sorgen und Krankheit befreit und entsprechend der körperlichen Frische und der Pracht der Kleider frohen Muts sein und von den Leuten geehrt werden.
  • Sind die Kleider, die er gewechselt, neu, aber zerrissen und nicht mehr auszubessern, wird der Träumende nie wieder Kinder zeugen,- gibt es aber noch eine Möglichkeit, die Stücke auszubessern, wird er seine Zuflucht zu Zaubermitteln nehmen, um sein Ziel zu erreichen. Schaut er, wie ein Weber oder er selbst die Stücke von neuem webt, wird er viel Ärger und Streit mit seiner Frau haben, weil die Arbeit von neuem begonnen werden muß.
  • Flickt er die Stücke selbst, deute er es als persönliches Glück, auch wird er nicht mehr genötigt sein, nach Zaubermitteln zu greifen. Flickt er das Kleid seiner Frau, bedeutet es ihm Schande, Trübsal und Sorgen,- webt er das Kleid neu, wird er seiner Frau gegenüber leere Ausflüchte machen und beim Huren ertappt werden.
  • Träumt ein Mann, er trage gegen seine Gewohnheit Frauenkleidung, wird er unter dem Zwang wirtschaftlicher Sorgen leben, vor der Obrigkeit bangen und Schimpf und Schande erleiden.
  • Trägt einer wie eine Frau einen Umhang, wird er eine heimliche Krankheit bekommen, die ihn an den Rand des Todes bringt.
  • Trägt jemand die Kleidung seiner Frau, wird er Erniedrigung und Schimpf von ihr zu erdulden haben,- ist es die Kleidung einer fremden Frau, wird er öffentliches Ärgernis erregen.
  • Träumt eine Frau, sie trage Männerkleidung, wird es ihr Ansehen steigern und Glück bringen. Trägt sie eine Toga nach Art eines Skaramangion oder einen Mannesturban, wird sie Freude und Lust an ihrem Mann haben,- trägt sie sonst ein Mannskleid und ist sie schwanger, wird sie einen Knaben gebären. Hat sie Hosen an, bedeutet auch dies die Geburt eines Knaben und die Erbschaft des Hauses ihres Mannes. Trägt sie Strümpfe und Schuhe eines Mannes, weisen erstere auf einen Knaben, letztere auf die Knechte. Führt eine Frau nach Männerart Waffen, wird sie Macht über ihren Mann bekommen und keinen Feind fürchten, oder über ihren Sohn oder Hausverwalter. Sind die Waffen aus Eisen, wird ihr Mann in gesicherten Verhältnissen und lange leben,- sind die Kleider aus Baum- oder Schafswolle, wird er entsprechenden Reichtum gewinnen.
  • Dünkt es eine Frau, sie habe sich Mannskleider angezogen ohne den zweiteiligen Chiton, deutet dies alles auf die Geburt eines Knaben, falls sie schwanger geht,- trägt sie aber den zweiteiligen Chiton, wird sie eine Tochter gebären.

(Siehe auch ‚Farben‘, ‚Fassade‘, ‚Kopfbedeckung‘, ‚Nacktheit‘, ‚Sexualität‘ und unter einzelnen Bezeichnungen)